Der Clan der Giovese by Maaser Eva

Der Clan der Giovese by Maaser Eva

Autor:Maaser, Eva [Maaser, Eva]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Krimi/Thriller
ISBN: 9783945140345
Herausgeber: dotbooks GmbH
veröffentlicht: 2014-06-29T22:00:00+00:00


Carlo wählte ausgerechnet eine etwas schäbig wirkende Trattoria, vor der die Leute Schlange standen.

»Ich nehme an, hier essen nur Einheimische«, sagte Nilla murrend, »ich wäre aber schon mit einem der Touristenlokale zufrieden, ich möchte nur was essen und ungestört mit dir reden.«

»Wir warten«, beschied Carlo sie, »du wirst noch einsehen, es lohnt sich.«

Seinem Tonfall war anzumerken, daß er darauf beharren wollte, ihr seine Ortskenntnis zu beweisen, obwohl sie keinerlei Wert darauf legte.

Es war nicht ganz einfach, sich zu verständigen, ohne daß die Umstehenden etwas davon mitbekamen. Nilla setzte darauf, daß die wenigsten Italiener Deutsch verstanden.

»Was hast du in den Trödelläden herausgefunden?«

Carlo lehnte sich mit dem Rücken an die Hauswand, dabei schweifte sein Blick über die vor ihm Stehenden. Er zog Nilla dicht zu sich heran, so daß sie wie ein Liebespaar wirkten, das inmitten einer Menge ein bißchen Privatheit suchte. Sein Blick allerdings blieb unmißverständlich kühl.

»Auch hier in Rom ist etwas in Gang. In den Läden tauchen seit einiger Zeit vermehrt Leute auf, die gezielt nach Gemälden aus bestimmten Epochen suchen und ein gewisses Interesse an Nebensächlichkeiten wie dem Format, der Verkeilung von Leisten, den alten Befestigungsnägeln und ähnlichem bekunden, was man ja sonst nicht tut.

Es war gar nicht so einfach, das herauszufinden, aber nachdem ich sechs, sieben ähnliche Gespräche geführt hatte, ging mir bald ein Licht auf. Außerdem ist ein Satz alter Malerwerkzeuge verkauft worden, und ein Trödler mit einem winzigen Laden ist einige Döschen mit Pigmenten losgeworden, die vorher keinen Abnehmer fanden, weil sie inzwischen leicht ausgebleicht sind.«

Carlo verströmte einen moschusartigen Duft, der etwas Vereinnahmendes hatte und dem sie sich nicht entziehen konnte. Für ein, zwei Atemzüge versetzte er sie in einen taumeligen Schwebezustand. Mathis Kress, fiel ihr ein, hatte irgendwie ähnlich gerochen.

»Das haben dir die Händler erzählt?«

»Ich kenne den Mann, der die Pigmente verkaufte, gut genug, um ihn zu bitten, mir behilflich zu sein. Zum Teil waren wir zusammen unterwegs, zum Teil getrennt. Er war gerade gegangen, als du gekommen bist.«

»Hast du etwas über die Aufkäufer erfahren?«

»Es waren drei oder vier verschiedene, die sich alle einigermaßen auf italienisch verständigen konnten und vorgaben, Touristen zu sein. – Was hast du außer meiner Abstammung in der Hertziana herausgefunden?«

»So gut wie gar nichts.« Nilla wäre liebend gern von ihm abgerückt. Und es deprimierte und ärgerte sie, daß Carlo überhaupt kein Gespür dafür zu haben schien, was er mit ihr anstellte. »Über das Symbol habe ich nichts gefunden, ›divus‹ erscheint in der Kombination mit Julius, gemeint ist Julius Cäsar. Aber das bringt uns kaum weiter.«

Carlo wandte sich zur Seite und spähte in das Lokal.

»Dort hinten wird ein größerer Tisch frei, rück auf, ich hoffe, wir kommen mit dem nächsten Schwung rein.«



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